Das Jahr 2013

Dieses Jahr war ein ganz besonderes Jahr. Nicht, dass ich außergewöhnliche Radtouren unternommen habe, im Gegenteil, das Radfahren stand dieses Jahr nicht im Vordergrund.

Im Februar haben meine Frau und ich eine tolle Reise nach Chile unternommen und das riesige Land in vier Wochen erkundet. Zu diesem Zeitpunkt war die Welt noch in Ordnung. Allerdings hatte ich in den letzten Tagen der Reise Nachts sehr heftige Rückenschmerzen, die ich auf die ungewohnten Betten in den Hotels und Pensionen zurückgeführt habe.

Nachdem wir wieder Zuhause waren, gingen diese Schmerzen leider nicht weg, sondern wurden noch schlimmer. Nach einigen Arztbesuchen stellte sich dann im April heraus, dass ich einen zum Glück gutartigen Tumor in der Lendenwirbelsäule hatte. Das war ein ziemlicher Schock für mich.

Zu dem Zeitpunkt war ich trotz der Rückenschmerzen noch eifrig mit dem Rennrad unterwegs, gerade auch mit der Brevet Truppe aus dem Dreisamtal, die von Walter Jungwirth organisiert wird. So bin ich am 1. April zu Freunden bei Dieburg gefahren (280km), am 13. April bin ich den 200er Brevet mitgefahren, am 11.Mai dann wieder alleine nach Münsingen in der Schweiz (324km) gefahren. Am 18.Mai fuhr ich dann noch den 400er Brevet durch die Vogesen mit. Zu diesem Zeitpunkt hatte ich schon den Termin für die OP meines Tumors in der Uniklinik Freiburg. Diese sollte am Donnerstag den 29.Mai stattfinden.

Daraus wurde aber nichts, denn der OP Saal war wegen einem Notfall belegt. Das wurde aber erst kar, nachdem ich eingecheckt und für die OP vorbereitet war. Da am folgenden Tag Feiertag war, konnte die OP also erst am Freitag den 31. Mai stattfinden. Nach einigem Betteln durfte ich zum Glück über den Feiertag wieder nach Hause. Die Gelegenheit habe ich natürlich genutzt und saß am 30.Mai nochmal auf dem Rennrad, lustigerweise mit dem Kontrollband der Klinik am Arm. Schon ein komisches Gefühl, denn ich es hätte ja sein können, dass ich nach der OP nie mehr Radfahren (oder Laufen) kann…

So kam es aber nicht, es ging alles gut und die OP hat keinerlei Spuren hinterlassen.

Ende Juni fing ich wieder an, kurze Strecken zu fahren und am 19.Juli konnte ich schon wieder die 300km zu unseren Freunden nördlich von Darmstadt zurücklegen. Was für ein tolles Gefühl!

Dennoch haben sich dieses Jahr die Prioritäten etwas verschoben. Das Radfahren ging ich etwas lockerer an, zumal wir uns auch ein Zweierkajak zugelegt haben, welches ja auch bewegt werden wollte. Zudem fiel die Entscheidung in ein Allrad Wohnmobil von bimobil zu investieren, und damit unseren VW-Bus abzulösen. Sozusagen ein Eigengeschenk als Ausgleich für den Streß in diesem Jahr.