Schweden, Juni 2019

15. Juni: Neckargmünd – Hildburghausen

Die Nacht war sehr angenehm, kaum Geräusche, nur am Abend und am Morgen konnte ich die Bahn hören, die hier den Neckar entlangfährt. Begeistert bin ich, als ich am Rande der Wiese, etwas versteckt im Gebüsch noch ein kleines Toilettenhäuschen finde. Besser geht es nicht. Falls ich wieder einmal hier entlangfahren sollte, übernachte ich bestimmt wieder hier!

Kurz vor 8 Uhr bin ich wieder unterwegs, ich möchte ja Strecke machen. Heute morgen ist sehr angenehmes Wetter, und so fahre ich entspannt weiter den Neckar entlang. Hier ist es sehr schön, man sieht Burgen am Talrand und kommt auf autofreien Wegen durch kleine Ortschaften. Rechts eröffnet sich immer wieder der Blick auf den langsam dahinfließenden Neckar.

Schnell habe ich das Hirschhorn erreicht, wo der der Neckar eine enge Schleife um einen Bergrücken macht. Kurz danach fahre ich vom Neckar weg in die Hügel. Es geht ein paar Hundert Höhenmeter hinauf, und dann auf der anderen Seite hinunter nach Amorbach, wo ich in einem kleinen Café eine Frühstückspause mache.

Hier geht es jetzt am Main entlang Richtung Norden. Das ist das Spannende an dieser Strecke, dass es hier so viele Flusstäler gibt, die man nutzen kann um auf schönen Wegen mit geringer Steigung voranzukommen. Bei Marktheidenfeld geht es wieder über die Hügel, um danach doch wieder am Main entlang zu fahren, diesmal aber . Dieser macht hier riesige Schleifen und führt einmal nach Norden um dann um 180 Grad zu wenden und nach Süden zu fließen. Dasselbe wiederhole ich in Zellingen. Es geht den Berg hinauf und dann langsam wieder hinunter um bei Schweinfurt den Main ein weiteres Mal vor sich zu haben.

Mittlerweile ist es richtig heiß geworden und entsprechend steigt der Flüssigkeitsverbrauch. Kurz vor Schweinfurt halte ich spontan an einem Biergarten und trinke im Schatten ein großes Bier. Ich merke, dass auch die Hitze den Körper ermüdet, nicht nur die Kälte wie im Frühjahr in Spanien. Aber ich freue mich einfach über die Hitze und Sonne, ist mir doch meine kalte Frühjahrstour noch gut in Erinnerung.

Nach Schweinfurt verlasse ich die Flusstäler endgültig und fahre durch die Hügel nach Bad Königshofen, wo ich am späten Nachmittag nochmal etwas esse, bevor es bei etwas angenehmeren Temperaturen am Abend durch die Felder geht. Es ist wieder Zeit einen Nachtplatz zu finden und kurz vor Hildburghausen werde ich an einem kleinen Wirtschaftsweg abseits der Straße auch schnell fündig. In der letzten Abendsonne lege ich meine verschwitzten Fahrradklamotten zum trocknen aus, bevor ich dann nach Einbruch der Dunkelheit bald in mein Zelt schlüpfe und schnell einschlafe.