Annapurna Trek: Anreise
Gegen Mittag kommen wir nach etwa zwei Stunden Verspätung unseres Jet Airway Fluges aus Delhi in Kathmandu an. Wir, das sind meine Frau Barbara und ich. Wir haben die Flüge per Internet gebucht, genauso die Lodge in Kathmandu. Alles andere wird sich ergeben. Die erste positive Überraschung ist, dass unsere beiden Rucksäcke unversehrt in der Gepäckausgabe auftauchen. Nach dem Stop-Over in Delhi waren wir ganz und gar nicht sicher, dass das klappen wird. Auch der vorher per e-mail vereinbarte Transfer zur Lodge funktioniert reibungslos trotz der Verspätung. Der Fahrer der Lodge hat geduldig ausgeharrt bis wir endlich ankamen.
Nach einer gefühlt endlosen Fahrt durch die verstopften Strassen Kathmandus gelangen wir in die Lodge, die uns wie eine kleine Oase erscheint nach der Hektik der Stadt. Die Lodge ‘Haus Namaste’ liegt westlich der Altstadt auf einer kleinen Anhöhe unweit des UN Gebäudes in einer sehr ruhigen Lage mit einem grünen Garten in dem man sich gleich wohl fühlt.
Die
Besitzerin Doma Lama extrem hilfsbereit in allen Fragen, die es zu
klären gilt. So schickt sie auch gleich einen Boy los, um unsere
Trecking Permits zu organisieren. Gut dass wir vorab wussten, dass vier
Passbilder benötigt werden.
Später stellt sich dann unser Guide und unser Träger vor. Beide waren
von Doma Lama über eine kleine Trekking Agentur organisiert worden.
Rinji, ein echter Sherpa, ist unser Guide, und Sankar hat die Aufgabe
das Gepäck zu tragen. Porter ist in Nepal ein Beruf und so sind die
Aufgaben klar verteilt. Rinji spricht Englisch und ist unser
Ansprechpartner in allen den Trek betreffenden Dingen. Sankar spricht
kaum Englisch, versteht aber dennoch ein paar grundlegende Dinge. Mehr
benötigt er auch nicht, da er ausschließlich ‘tragende’ Aufgaben hat.
Braucht man zu zweit Träger und/oder Führer? Die Antwort ist
eindeutig nein. Aber, wenn man zeitlich knapp unterwegs ist wie wir und
zudem ca. 15kg alleine an Fotoausrüstung mitschleppt, dann ist es fast
unmöglich das Gepäck selber zu tragen. Der Guide ist sicher Luxus, aber
auch Unterhaltung unterwegs und erledigt viele kleine Dinge unterwegs,
die sonst etwas aufwendiger sind und auch mehr Zeit kosten.
Kostenmäßig ist dieser Service überschaubar, ein Porter kostet 13€ am
Tag, ein Guide 15€. Da ist dann alles schon enthalten, wie Übernachtung
und Verpflegung. Nicht zu empfehlen aus unserer Sicht ist ein
Komplettpaket, das würde 30€ pro Person kosten. Da sind dann auch die
eigenen Übernachtungs und Verpflegungskosten, sowie An- und Rückreise
zum Trek enthalten. Aber bei den niedrigen Kosten in Nepal rechnet sich
das überhaupt nicht.
Da
meine Frau Barbara schon das zweite Mal in Nepal ist, hat sie ein paar
Gastgeschenke mitgebracht. Zum einen ein paar Bergschuhe, die bestimmt
irgendwo Verwendung finden, und auch ein paar Dynamo Taschenlampen.
Selbst in Kathmandu ist der Strom rationiert und viele Stunden am Tag
gibt es keinen, und manchmal fällt er dann auch noch in der Nacht aus.
So bat uns Doma Lama doch nach solchen Taschenlampen zu schauen.
Auch sehr praktisch ist, dass Doma Lama uns Empfehlungen geben kann,
wieviel Geld wir für den Trek wechseln sollen, da es auf dem Trek selbst
keine Möglichkeit gibt. Sie bietet uns einen sehr guten Kurs an, sodass
wir dann direkt beim Tee trinken im Garten die ganzen Finanzen gleich
regeln. Wir wechseln 30€ pro Tag, bei 20 Tagen gab das dann fast schon
eine Plastiktüte voll Geld und wir frotzeln, dass wir jetzt wohl noch
einen zusätzlichen Porter brauchen.
Nachdem alles organisatorische geregelt ist, und wir uns im Garten etwas vom Reisestress erholt haben, geht es dann zu Fuß in die Altstadt von Kathmandu. In 10 Minuten erreicht man von der Lodge aus den Durbar Square, das Zentrum des alten Teils von Kathmandu. Gerade als Fotograf findet man an jeder Ecke Motive und so bin ich voll in meinem Element. Nach ungefähr zwei Stunden gehen wir wieder zurück und entscheiden uns danach noch zum Swayambunath Tempel zu gehen, der auch gut zu Fuß in ca. 30 Minuten von der Lodge zu erreichen ist. Dort zieht der Himmel zu und wir schauen, dass wir noch trocken zur Lodge und zum Abendessen zurückkommen, was uns auch gerade so gelingt. Kurze Zeit später geht allerdings ein gewaltiges Gewitter mit Hagelschauern nieder, sodaß mein geplanter Abendausflug in die Altstadt leider ausfallen muss.