Andalusien, April 2019

Tag 12: Valderubbio – Antequera

Die Nacht wird recht angenehm, es windet nicht. Allerdings weckt mich in der zweiten Nachthälfte der Regen, der mal wieder eingesetzt hat. Da es aber nicht allzu laut tropft, schlafe ich bald wieder ein. Am Morgen hat der Regen wieder aufgehört und ich kann in Ruhe zusammenpacken. Heute werde ich Antequera erreichen. Dort treffe ich dann in ein paar Tagen meine Freunde, mit denen ich voraussichtlich auch nach Hause zurückfahren kann. Vielleicht fahre ich vorher noch nach Marokko, das muss ich mir noch überlegen.

Nachdem ich den Wirtschaftsweg verlassen habe, folgt eine abwechslungsreiche Strecke auf kleinen Straßen entlang der Bahnlinie, die hier von Granada aus in den Westen führt. Das Wetter hat sich vorübergehend gebessert und vielleicht kommt sogar später noch die Sonne raus. Es hat sogar schon mehr als 10 Grad, knapp unter 11 Grad sind es genau an diesem Morgen. Ich bin ja schon sehr genügsam geworden, was das Wetter in Südspanien angeht…

In Huétor Tájar mache ich Pause und frühstücke erst einmal. Ab Barria de San Francisco steigt die Strecke dann wieder kräftig an, manche Abschnitte haben locker zweistellige Steigungsprozente. Ich folge hier der Autobahn auf den meist parallel verlaufenden Service Straßen. Leider sind manche Stücke hier aber schon zu Feldwegen verfallen. Dieses Stück ist nicht besonders angenehm zu fahren. An einer Autobahntankstelle hole ich mir zwischendurch etwas zu trinken.

Mittlerweile ist die Temperatur deutlich auf ungefähr 20 Grad gestiegen und ich kann seit langem mal wieder meine Jacke ausziehen und kurzärmlig fahren. Am letzten Hügel bei Archidona fahre ich von der Autobahn weg hinunter ins Tal. Hier ist es wieder sehr angenehm zu fahren und ich genieße die Aussicht.

Bald darauf nähere ich mich schon Antequera. Kurz vorher beeindrucken mich die kargen Bergspitzen die ich umrunde, bevor ich in das Stadtgebiet einfahre.

Antequera gefällt mir ausgesprochen gut. Eine überschaubar große „weiße“ Stadt, die in den Hügeln am Rand einer weiten Ebene liegt. Die Stadt ist quirlig und sehr authentisch. Viele historische Gebäude sind in der Stadt verstreut und lassen sich auf kleinen Gassen erkunden.

Mein weiterer Plan ist schnell bei einem Café con leche in der Innenstadt gefasst. Ich werde nicht nach Marokko weiterfahren, denn dort ist genauso mieses Wetter in den nächsten Tagen wie hier. Kaum zweistellige Temperaturen und immer wieder Regen. Das muss ich mir nun wirklich nicht antun. Marokko habe ich als heiß und trocken in Erinnerung und das soll auch so bleiben.

Anstatt dessen beschließe ich hier in Antequera zu bleiben und (da es weiterhin regnen soll) mir hier ein Hotelzimmer zu suchen. Ich werde auch schnell direkt in der Innenstadt fündig, für 25 Euro bekomme ich ein kleines Zimmer in einem alten aber sehr netten Hotel.

Von hier aus mache ich nun in den nächsten Tagen Touren in die Umgebung. Ich bin froh hier ein Zimmer zu haben, denn es regnet immer wieder und wird erst nach weiteren vier Tagen langsam besser. Dann treffen auch meine Freunde ein und wir fahren schließlich gemeinsam mit ihrem Wohnmobil nach Hause.

Insgesamt war ich in dieser Zeit bis Antequera etwa 2.250 km unterwegs, und dann hier nochmal 650 km. Trotz des miserablen Wetters hier unten war es eine spannende und schöne Tour.