Andalusien, April 2019
Tag 4: Orange – Sérignan
Weiter geht es über ein paar Hügel nach Remoulin, wo wir im vorigen Jahr am Pont du Gard noch Paddeln waren. Dann an Nimes und Montpellier vorbei nach Frontignan. Hier sehe ich das erste Mal das Mittelmeer. Bei Sete fahre ich die Strandpromenade entlang und genieße die angenehme Temperatur und den Ausblick bei Bilderbuchwetter.
Da heute Samstag ist, wundere ich mich nicht über die vielen Menschen die hier unterwegs sind. Kurzfristig entschließe ich mich, die Gelegenheit zu nutzen und eine Pause am Strand einzulegen. Es ist herrlich, allerdings zu windig zum Baden. Nach 40 Minuten werde ich unruhig und mache mich wieder auf den Weg.
Ich muss vorsichtig fahren, zudem kommt im Moment der Wind doch eher von vorne, sodass meine Durchschnittsgeschwindigkeit deutlich abnimmt. Zwischen Sete und Agde geht es auf dem Radweg am Strand entlang, auch hier muss ich vorsichtig sein, denn ab und zu liegt Sand auf dem Weg und ich will nicht stürzen.
Mittlerweile neigt sich auch der Tag wieder zur Neige, obwohl ich mein Tagespensum von 200km noch nicht erreicht habe. Aber ich denke mir, lieber diesen angenehmen Tag genießen, als durchzuhetzen. Zumal der Schnitt ja immer noch über 200km pro Tag liegt. Gegen 19 Uhr kaufe ich in Serignan für das Abendessen ein und fahre dann weg von meiner Route an den Strand bei Valras Plage. Es dauert etwas, bis ich ein schönes Plätzchen gefunden habe. Am Rand vom Ort entscheide ich mich mein Zelt mitten auf dem Sandstrand aufzubauen. Die Ferienwohnungen hinter mir scheinen nicht bewohnt zu sein, ich sehe keinen Menschen. Das sollte also in Ordnung gehen. Anschließend fotografiere ich erstmal und genieße den farbenprächtigen Sonnenuntergang, bevor ich meine eingekauften Vorräte vertilge und dann ins Zelt klettere.
Ich bin noch nicht komplett eingeschlafen, da höre ich in der Ferne leise Musik und auch Menschen, die laut lachen. Zum Glück ist das weit weg, denke ich und versuche zu schlafen. Leider wird es aber erst lauter und dann merke ich, dass zumindest die Menschen wohl näherkommen. Jetzt fällt mir wieder ein, dass heute ja Samstag ist, und es vielleicht doch keine so gute Idee war direkt am Strand zu zelten. Egal, jetzt bin ich hier und hoffe, dass die grölende Horde nicht gerade bei mir an den Strand kommt. Tut sie aber doch und ein paar Minuten habe ich Sorge, dass irgendein Betrunkener über mein Zelt fliegt, oder meint Stress machen zu müssen. Die Gruppe bleibt aber zum Glück so zwanzig Meter entfernt und nach einer gefühlten Ewigkeit ziehen sie ab und ich kann endlich einschlafen.